Nord-Trøndelag
Die Fylke Nord-Trøndelag liegt an der Stelle, an der Norwegen richtig schmal wird. Im Norden beginnt Nordland, im Osten liegt Schweden, im Westen die zerklüftete Küste und im Süden – da liegt Südnorwegen.
Die Felsritzungen von Bøla sind in Nord-Trøndelag zu bewundern. Die alten, die sehr alten Norweger haben vor Jahrtausenden die üppige verfügbaren Felsen genutzt, um sich den schönen Künsten hinzugeben. Geritzt wurde in Lebensgröße, neben Jagdwild waren auch Skier dabei, und das führt zu einer Erkenntnis, für die man nicht die weiteren vielen hundert Kilometer in die Finnmark nach Alta zurücklegen muss:
Skifahren ist in Norwegen identitätsstiftend. Die Norweger haben nicht nur in im Weltcuplanglauf permanent die Nase vorn, sie haben beispielsweise in Telemark schon vor Jahrhunderten Maßstäbe gesetzt, wenn es um wettkampffähige Bretter ging. Die ersten Skiclubs der Welt sind hier gegründet worden, Historiker erzählen sich, dass ganze für eine Invasion präparierte Heere von norwegischen Bauerngrüppchen auf Skiern aufgerieben wurden. Und in Bøla, Nord-Trøndelag, kann jeder sehen, wie wahr das ist.
Nicht weit entfernt liegt Steinkjer, der größte Ort der Fylke. Wenn man den verzweigten Trondheimfjord ganz hindurch fährt, kommt man in das idyllisch gelegene 20.000-Einwohner-Städtchen, in dem sich schon immer die Wege kreuzten und das sich bis heute vorzüglich durchwandern lässt.
Nord-Trøndelag ist wie sein südliches Nachbargebiet wichtiger Platz der norwegischen Geschichte. Das Gesetzeswerk Frostathingslov stammt hierher, der allgegenwärtige Olav war hier, es gab starke Festungen, es gibt alte Orte der Wikinger, Wale, die die Fjords erkunden und natürlich Lachs. Viel Lachs. Selbst in Wappen.