Pflanzenwelt Spitzbergens
Mal ganz ehrlich: Pflanzenfreunde spazieren über Spitzbergen eher gebückt. Die Vegetation, die man auch von den Tundren im hohen Norden Festlandeuropas kennt, ist niedrig, besteht aus Wiesen und Weiden und Flechten und Kräutern und zwergwüchsigen Birken und vor allen Dingen Moosen, die die wenigen Wochen für sich zu nutzen wissen, die die Witterung ihnen lassen.
Ist die Tierwelt Spitzbergens atemberaubend bis bombastisch, muss man für die Nischen, die sich die Pflanzen ergattert haben, schon ein spezielles Faible haben. Ach ja: Algen gibt es natürlich. Aber zählen die dazu?
Dabei gibt es auf Spitzbergen die größte Nutzpflanzensammlung der Erde. Der Welttreuhandfonds für Kulturpflanzenvielfalt hat Anfang des aktuellen Jahrtausends hier den Svalbard Global Seed Vault gebaut, einen unterirdischen Samentresor, den man mehr als 100 Meter in den gefrorenen Boden Spitzbergens getrieben hat.
Die Samen alter Nutzpflanzen sollen hier sicher vor Kriegen, Katastrophen, Verunreinigung, uns Menschen halt geschützt und für die Zukunft bewahrt werden. Ein genetischer Schatz ist das, der von mehr als 170 Ländern sukzessive zusammengetragen wird, eine staatlich-private Kooperation, an der auch die Gentechnikindustrie bezeichnet ist.
Lustig, kann man aber nicht besuchen. Muss ja sicher sein.